Die heiligen Sergius und Bakchus erlitten das Martyrium um das Jahr 303 in einem römischen Reiterlager in der Stadt Resafa am Euphrat im heutigen Syrien. Sie waren beide römische Offiziere der Grenztruppen zum persisch-sassanidischen Großreich. Den christlichen Glauben bekannten und praktizierten sie als Offiziere im römischen Heer zunächst nur heimlich. Als sie dann aber im Rahmen der Vorbereitungen auf einen Feldzuges gegen die Perser das Götzenopfer an Jupiter vor dem anwesenden Kaiser Galerius Maximus (284 - 305) verweigerten und sich offen zu ihrem christlichen Glauben bekannten, wurden sie beide wegen dieses Festhaltens an ihren religiösen Überzeugungen zunächst in Ketten gelegt und dann zur allgemeinen Demütigung in Frauenkleidern durch das Heerlager und die Stadt Resafa geführt. Danach wurden sie von Galerius zum Heerführer Antiochus nach Barbalissos in Mesopotamien geschickt, der ein alter Freund des heiligen Sergius war. Dieser sollte die beiden Heiligen zum Abfall vom christlichen Glauben bewegen. Als dieses jedoch misslang, wurde zunächst der heilige Bakchus vor den Augen des heiligen Sergius zu Tode gepeitscht. In der Nacht erschien dann der heilige Bakchus dem heiligen Sergius und ermutigte ihn zur Standhaftigkeit im Bekenntnis des Glaubens. Am folgenden Tag wurde der heilige Sergius, infolge seiner fortdauernden Weigerung, den Abfall vom christlichen Glauben zu vollziehen, zunächst schwer gefoltert. Als er die Folterungen überlebte, wurde der heilige Sergius schließlich enthauptet. Laut der Berichte über sein Martyrium wurde sein Tod durch zahlreiche Wunder begleitet. Die enge Verbundenheit zwischen den heiligen Sergius und Bakchus wird in den Berichten über Ihr Martyrium in besonderer Weise hervorgehoben. Der bekannteste ist ein griechischer Text, der uns auch in lateinischen Übersetzungen als Passio Sancti Sergii et Bacchii überliefert ist. Ihr Martyrium ist durch die frühesten Martyrologien gut belegt. Der christlich-antike Historiker Theodoret von Kyrrhos berichtet uns in seiner Kirchengeschichte, einer Fortsetzung der Kirchengeschichte des Eusebius von Caesarea in fünf Büchern, von ihrer Passion. Die beiden Heiligen werden als Märtyrerheilige in der orthodoxen, orientalisch orthodoxen und katholischen Kirche verehrt. Ihr Gedenktag ist der 7. Oktober. Vor allem der heilige Sergius wurde im oströmischen Reich sehr verehrt. Bei den arabischsprachigen rum-orthodoxen Christen im Nahen Osten ist er auch heute noch ein sehr beliebter Heiliger. Bereits im 4. Jahrhundert wurde in Kairo zur Ehre der beiden Heiligen eine Kirche errichtet. Über den Gräbern der heiligen Märtyrer in Resafa wurde eine große Basilika errichtet, die Ziel vieler Wallfahrten wurde. Die Stadt Resafa, die auch Bischofssitz wurde, wurde in Sergiopolis (zu deutsch: Stadt des Sergius) umbenannt. Von der Stadt und dem Gotteshaus sind heute nur noch Ruinen erhalten. Die christlichen Beduinen in Syrien und Jordanien, von denen viele heutige orthodoxe Christen in diesen Ländern abstammen, betrachteten den heiligen Sergius als ihren besonderen Schutzheiligen.
In der armenischen Kirche wird der Festtag des heiligen Sergius, oder auf armenisch Sarkis, durch ein vorausgehendes dreitägiges Fasten geehrt. Kaiser Justinian I. ließ 527 für beide Heiligen in Konstantinopel eine Rundkirche, die Sergius- und Bakchus-Kirche errichten. Sie wurde zum architektonischen Vorbild vieler Zentralbaukirchen im Osten und Westen des Reiches so für die Kirche San Vitale in Ravenna und über diese für die Pfalzkapelle und den späteren Dom zu Aachen. Auch in Rom und Tours ist die Verehrung der beiden Heiligen bezeugt.
Tropar der Martyrer im 4. Ton
Deine Märtyrer, Herr, erhielten von Dir, unserem Gott, für ihren Kampf die unverwelkliche Krone. Durch Deine Kraft warfen sie die Tyrannen zu Boden und zerschmetterten die ohnmächtige Kühnheit der Dämonen. Auf ihre Fürbitte, Herr, errette unsere Seelen.
Zusammengestellt von Thomas Zmija-Horjanyj.