Unser Glaube

Unser Vater unter den Heiligen Korbinian, der Erleuchter Bayerns

Gedenktag

20. November

Der heilige Korbinian gehört mit seinem apostolischen Wirken noch ganz in die Zeit der ungeteilten Kirche. Er wurde als Sohn der Irin Corbiniana und eines Franken namens Waltekis geboren. Schon in jungen Jahren entschied er sich für das Leben eines Eremiten. Er baute seine Klause neben eine Kapelle unweit seines Geburtsortes Saint Germain de Châtres bei Arpajon im heutigen Frankreich. Im Jahre 710 brach er zu einer Pilgerreise nach Rom auf. Der Bischof von Rom, Constantius, bewog ihn, sein Einsiedlerdasein zugunsten der Missionsarbeit in Gallien aufzugeben und weihte Korbinian zum Missionsbischof für Gallien. Denn der christliche Glaube hatte sich damals in Gallien zwar schon in den römischen Provinzstädten durchsetzen können, aber die dauerhafte Christianisierung der Landbevölkerung stand vielerorts erst am Anfang. Jedoch konnte die neue Aufgabe als Missionsbischof in Gallien seinen inneren Wunsch nach einem Leben als Eremit nicht zum Schweigen bringen. Und so zog der heilige Korbinian nach sieben Jahren wieder nach Rom, damit der Patriarch des Abendlandes ihm erlauben sollte, aus den Verpflichtungen des Bischofsamtes wieder auszuscheiden, um das eremitische Leben wieder aufnehmen zu können. Der neue römische Bischof Gregor jedoch schickte ihn erneut ins Frankenreich zurück. So kam der Heilige auf seinen Missionsreisen auch ins Stammesherzogtum Bayern. Auf Wunsch von Herzogs Grimoald ließ er sich um das Jahr 720 bei Freising nieder, das durch Korbinians apostolisches Wirken noch seinen Lebzeiten zu einem bedeutenden christlichen Zentrum im deutschen Süden heranreifte. Auch gründete er die Benediktiner- Abtei im benachbarten Weihenstephan. Als Bischof achtete der heilige Korbinian auf Glaube und Sitten. Nach einem Streit mit dem Herzog musste er aber dessen Herrschaftsgebiet verlassen. Er hatte dem Herzog die nach dem kirchlichen Recht verbotene Eheschließung mit Plektrudis, der Frau seines verstorbenen Bruders, vorgeworfen und sich dadurch ihren Hass zugezogen.

Korbinian suchte darauf das von ihm gegründete Kloster in Kuens in Südtirol auf und wirkte dort einige Jahre. Nach dem Tod von Grimoald bat ihn dessen Nachfolger, Herzog Hugbert, die unterbrochene Tätigkeit in allen Ehren fortzusetzen. An einem 8. September zwischen 724 und 730 starb der Missionsbischof in Freising.

Seine sterblichen Überreste wurden nach seinem Willen zur Beerdigung nach Kuens überführt. Um das Jahr 769 herum wurden die Gebeine auf Druck der Korbinian verehrenden Gläubigen wieder nach Freising zurückgeholt und in die Domkrypta beigesetzt. Seit Ende des 19. Jahrhunderts ruhen die Reliquien im damals neu geschaffenen neoromanischen Korbiniansschrein.


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