Jugendarbeit

Orthodoxer Jugendtag in Stuttgart 2019

21. September 2019

Am Samstag, den 21. September 2019 fand der vierte Jugendtag des Orthodoxen Jugendbundes Deutschland (OJB), der in Zusammenarbeit mit der orthodoxen Pfarrkonferenz vorbereitet wurde, in Stuttgart statt. Unter dem Thema „Der Mensch und die Schöpfung Gottes in orthodoxer Sicht“ versammelten sich etwa 70 junge orthodoxe Christen. Gastgeber war auch in diesem Jahr wieder in bewährter Weise die rumänisch orthodoxe Kirchengemeinde zu Ehren der Geburt Christi in Stuttgart.

Um 9.00 Uhr begann der Jugendtag mit der Feier der Göttlichen Liturgie. Dem orthodoxen Gottesdienst standen Erzpriester Mihăiţă Bratu (rumänische orthodoxe Kirche), Erzpriester Ilya Limberger (russische orthodoxe Kirche im Ausland) und Erzpriester Michael Buk (Erzbistum der orthodoxen Gemeinden russischer Tradition in Westeuropa) vor.

Ebenfalls dienten im Gottesdienst die Diakone Eugen Grigorescu und Vasile Sevastian Gruescu (rumänische orthodoxe Kirche) sowie Thomas Zmija v. Gojan (Erzbistum der orthodoxen Gemeinden russischer Tradition in Westeuropa). Die Göttliche Liturgie wird zu diesem Anlass traditionell in deutscher Sprache gefeiert.

Die auf dem Jugendtag 2019 versammelten jungen orthodoxen Christen kamen sowohl aus den verschiedenen Gemeinden in Stuttgart als auch aus anderen Städten in Deutschland. Wie in den vergangenen Jahren sang ein Chor junger engagierter Gemeinde-mitglieder der russischen Nikolauskirche in Stuttgart. Auch diesmal erfreute uns der Chor in besonders schöner und geistlicher Weise. An dieser Stelle sei ihnen von ganzem Herzen für ihren stimmlichen und geistlichen Einsatz gedankt.

Im Anschluss an die Feier der göttlichen Liturgie lud uns Vater Mihăiţă zum Frühstück in den wunderschönen Pfarrgarten der Gemeinde ein. Gott hatte unser Zusammensein auch mit einem warmen und schönen Herbsttag gesegnet, so dass unser Jugendtag wieder einmal bei schönem Wetter stattfand.

Die Russisch-orthodoxe Jugend in Stuttgart hat es dieses Jahr übernommen, für das leibliche Wohl der Teilnehmer zu sorgen. In Zusammenarbeit mit Matuschka Lumeniţă Bratu und weiteren helfenden Händen der rumänischen Gemeinde verwöhnten sie uns in bewährter Weise. Herzliches Dankeschön für eure Bereitschaft und euer Engagement.

Nach dem Frühstück ging es wieder in die wunderschöne rumänische Kirche. Inzwischen war die anfangs noch sehr überschaubare Gruppe merklich angewachsen. Rumänische, serbische, russische, arabische und deutsche Jugendliche hörten nun das Referat von Diakon Thomas Zmija v. Gojan „Der Mensch und die Schöpfung Gottes in orthodoxer Sicht“.

Der Vortragende betonte, dass Gott den Menschen zum liebevollen Verwalter und nicht zum ausbeutenden Tyrannen der Schöpfung und seiner Mitgeschöpfe erschaffen hat. Näher wurde dabei dann im weiteren Verlauf des Vortrags erläutert, dass der Mensch als Ikone und Abbild Gottes, den liebenden und erhaltenden Schöpferwillen Gottes gegenüber Seiner Schöpfung widerspiegeln soll. Ebenfalls gab es im Vortrag einen Exkurs zum Thema Wissenschaft und orthodoxer Glaube. Hierbei wurde Die Vereinbarkeit beider Erkenntnisebenen am Beispiel verschiedener orthodoxer Heiliger dargelegt. An den Vortrag schloss sich eine angeregte Diskussion an, in der schon viele wichtige Fragen anklangen, die die Jugendlichen beschäftigen.

Am Ende der Gesprächsrunde wurden die Teilnehmer wiederum mit einer reichhaltigen Mittagstafel überrascht.

Nach dem Mittagessen konnten die Teilnehmer aus drei angebotenen Workshops wählen. Vater Ilya (Limberger) bot einen Workshop zum Thema „Heilige Deutschlands im ersten Jahrtausend“,

Vater Michael (Buk) und Matuschka Marina Buk einen Workshop zum Thema „Das Leben der Christen – Ein Vorbild für die Heiden“ und Diakon Thomas einen Workshop zur Vertiefung des Themas des Jugendtages „Der Mensch und die Schöpfung Gottes in orthodoxer Sicht“ an. Nach einer Stunde wechselten die Gruppen den Workshop, so dass alle Teilnehmer an zwei der drei angebotenen Workshops teilnehmen konnten.

An der Vielzahl der in den Gesprächsrunden, aber auch in Einzelgesprächen angeschnittenen Fragen und Themen wurde wieder einmal die wichtige Funktion unserer Jugendtage deutlich: Der orthodoxe Jugendtag in Stuttgart ist eine inzwischen etablierte gute Möglichkeit, Gleichgesinnte zu treffen und mit ihnen über Fragen des Glaubens zu sprechen. Darüber hinaus wächst durch diese Veranstaltung die Erfahrung der gesamt-orthodoxen Gemeinsamkeit, des gelebten kirchlichen Miteinanders in Stuttgart und in ganz Deutschland.

So möchten wir an dieser Stelle in besonderer Weise Vater Mihăiţă seiner Frau und allen Helfern der rumänischen Gemeinde in Stuttgart danken, denen es durch ihre großartige Gastfreundschaft immer wieder gelingt, den orthodoxen Jugendtag zu einem runden, schönen und gelungenen Fest zu gestalten. Gerade diesem verlässlichen und liebevollen Engagement ist es seit Jahren zu verdanken, dass wir den orthodoxen Jugendlichen dieses großartige, geistliche und zwischenmenschliche Gemeinschaftserlebnis ermöglichen können.

Herzliches „Vergelt`s Gott“ dafür!


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