Was sieht ein Künstler, bevor er eine Ikone malt? Und was sollen wir sehen, wenn wir vor einer Ikone stehen?
Eine Ikone ist viel mehr als ein Bild. Sie zeigt nicht einfach, wie jemand aussah – sie will uns helfen, Christus und Seinen Heiligen wirklich zu begegnen. Der Künstler betet, fastet und lässt sich vom Heiligen Geist führen, damit durch seine Hände etwas sichtbar wird, was mit bloßen Augen nicht zu sehen ist: die geistliche Wirklichkeit.
Auch wir, die vor einer Ikone stehen, müssen lernen, mit dem Herzen zu sehen. In der Antike ging man davon aus, dass der Blick eine aktive Tätigkeit ist – man sieht nicht einfach, man „berührt“ mit den Augen. So ähnlich ist es mit der Ikone: Sie lädt uns ein, mit unserem Blick in eine andere Wirklichkeit einzutreten – in das Licht und die Gegenwart Gottes. Besonders schwierig ist es, Ikonen von modernen Heiligen zu malen, die wir von Fotos kennen. Ein Foto zeigt nur einen Moment im Leben – die Ikone will aber die verklärte, ewige Person zeigen. Eine authentische Ikone anzufertigen braucht also Zeit, Gebet und jene Einsicht, die aus der Gemeinschaft der Kirche heraus geboren wird. Schließlich soll die Ikone uns auch dazu befähigen, die Heiligkeit auch im Gesicht unserer Mitmenschen zu entdecken.
Programm
9:00 Uhr Göttliche Liturgie in deutscher Sprache
11:00 Uhr Frühstück
11:45 Uhr Vortrag von Anastasia Limberger „Sichtbare Heiligkeit oder vom Sehen zur Heiligkeit“
mit anschließender Diskussion im Plenum oder Kleingruppen.
13:00 Uhr Gesprächsrunden 1. Teil zu verschiedenen Themen
14:00 Uhr Mittagessen
16:00 Uhr Gesprächsrunden 2. Teil zu verschiedenen Themen
18:00 Uhr Moleben
Vor dem Mittagessen wurden noch folgende Workshops und Gesprächsrunden angeboten
WS 1 Entwicklungsphasen der Familie und geistliches Leben - Erzpriester Ilya Limberger
WS 2 Mit Freude und Mut Christus allezeit nachfolgen - Der Weg eines orthodoxen Christen in Ausbildung, Studium, Beruf - Priester Thomas Zmija
WS 3 Vorstellung der Proskomidie - Priester Eugen Grigorescu
WS 4 Ein Brief der Bischöfe der orthodoxen Kirche in Deutschland an die Jugend
über Liebe – Sexualität – Ehe - Erzpriester Michael Buk
Das Wetter war an diesem Tag besonders schön. Das Essen konnte in dem schönen Garten der rumänischen Gemeinde stattfinden.
Am Nachmittag gab es die Möglichkeit noch einen zweiten Workshop zu besuchen.
Auch zum anschließenden Abendessen haben die rumänischen Gemeindemitglieder die Anwesenden mit reichlich Leckerem vom Grill verwöhnt. Den Tag ließ man in gemütlicher Runde am Lagerfeuer ausklingen.
An dieser Stelle einen herzlichen Dank an alle Anwesenden, vor allem an alle Geistlichen und die engagierten Mitglieder der rumänisch-orthodoxen Kirchengemeinde in Stuttgart, die uns wirklich herzlich empfangen und an diesem Tag liebevoll für das Wohl der Teilnehmer gesorgt haben. Es ist immer wieder schön hier zu sein