Ich glaube * an den einen Gott, den Vater, den Allherrscher, * den Schöpfer des Himmels und der Erde, alles Sichtbaren und Unsichtbaren, * und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes einziggezeugten Sohn, aus dem Vater gezeugt vor aller Zeit, * Licht vom Lichte, wahren Gott vom wahren Gott, * gezeugt, nicht geschaffen, Den mit dem Vater Wesenseinen, durch den alles geworden ist, *
Der für uns Menschen und zu unserer Errettung von den Himmeln herabgestiegen ist * und Fleisch angenommen hat aus dem Heiligen Geist und Maria, der Jungfrau, und Mensch geworden ist, *
Der für uns gekreuzigt worden ist unter Pontius Pilatus, * gelitten hat und begraben worden ist; * Der am dritten Tage auferstanden ist gemäß den Schriften; * Der in die Himmel aufgestiegen ist und sitzt zur Rechten des Vaters; * Der wiederkommen wird in Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und die Toten, Dessen Reich ohne Ende sein wird, *
und an den Heiligen Geist, den Herrn, Der Leben schafft, Der aus dem Vater hervorgeht, * Der mit dem Vater und dem Sohn zugleich angebetet und verherrlicht wird, Der gesprochen hat durch die Propheten, * und an die eine, heilige, katholische (Собо́рную, καθολικὴν) und apostolische Kirche. * Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden. * Ich erwarte die Auferstehung der Toten * und das Leben der künftigen Welt. * Amen.
Einige Erklärungen zum heiligen Glaubensbekenntnis
Gott, der Vater, ist der Schöpfer der Welt
1. Gott ist unser Vater: Als orthodoxer Christ glaube ich an einen Gott, der als Vater alles beherrscht, erhält und regiert, denn er hat freiwillig Himmel und Erde erschaffen, das heißt sowohl die sichtbare und materielle Welt, als auch die unsichtbare und geistige Welt.
Gott, der Sohn, ist der Retter der Welt
2. Der Gottmensch Jesus Christus: Ich glaube auch an einen Herrn, den Gottmenschen Jesus Christus, der der eingeborene Sohn des Gottvaters und der von ihm vor aller Zeit gezeugt worden ist; er ist wie sein Vater Licht. Er ist wahrer Gott, denn vom wahren Gott wurde er gezeugt. Er ist kein Geschöpf, wie einige Häretiker behaupten, sondern er ist aus der gleichen göttlichen Substanz wie der Vater und durch ihn, den Sohn Gottes, sind alle Dinge erschaffen worden. Er ist der Weg zu Gott, die Wahrheit und das Leben (Joh 14, 6).
3. Das Wort Gottes wurde Fleisch: Wegen seiner großen Menschenliebe und um uns Menschen vor Hölle, Sünde und verderblichen Leidenschaften zu erretten, stieg er, der er das Wort und der Sohn Gottes ist, bildlich gesprochen von seiner himmlischen Herrlichkeit herab und nahm Fleisch an durch die heilige Jungfrau Maria und den Heiligen Geist Gottes, nachdem die Zurüstungs- und Vorbereitungszeit für die Menschheit erfüllt war, wie der Apostel Paulus sagt. Gottes Wort, Gottes` Sohn, wurde Gottmensch zur bestimmten Zeit und uns Menschen in allem ähnlich, jedoch ohne die Sünde.
4. Das Kreuz: Um unsertwillen wurde er gekreuzigt, litt und wurde als Mensch begraben, als Pontius Pilatus der römische Statthalter von Judäa war (26-36 n. Chr.). Er stieg hinab ins Totenreich, um einerseits das Reich des Todes, der Hölle und des Teufels aufzulösen, und um andererseits den Entschlafenen im Totenreich das Evangelium der Errettung zu predigen, damit er alle unter ihnen erlöse, die seine frohe Botschaft annehmen würden (1 Petr 3, 19).
5. Die Auferstehung: Er stand drei Tage nach seiner Beerdigung von den Toten auf, und erfüllte so die Heilige Schrift. Auf diese Art und Weise bewies er vollkommen seine Göttlichkeit und vollendete unsere Errettung, nachdem er die Macht der Sünde und des Todes für alle Menschen vernichtet hatte, die wahrhaftig an sein heiliges Evangelium glauben.
6. Die Himmelfahrt: Nach seiner Auferstehung erhob er sich wieder, mit seiner Seele und seinem verherrlichtem Leib, durch seine Kraft in den Himmel, und setzte sich zur Rechten Gottes, des Vaters. Von dieser Stellung aus beruft er und zieht alle Menschen zur Errettung, durch seine heilige Kirche.
7. Die zweite Wiederkunft Christi: Er wird zum zweiten Mal in die Welt kommen, zu dem Zeitpunkt den nur Gott kennt, in Herrlichkeit, um Lebende und Tote zu richten. Auf diese Weise wird er das Königreich Gottes vollenden, welches mit seiner ersten, demütigen Ankunft seinen Anfang nahm. Dieses Königreich wird kein Ende haben.
Die Heilige Kirche
8. Der Heilige Geist: Ich glaube auch an den Heiligen Geist, die dritte Person der Heiligen Dreieinheit, welcher Herrschaft und Macht hat. Er belebt die ganze Schöpfung und geht nur vom Vater aus. Weil er aber gleichsubstanziell mit dem Vater und dem Sohn ist, wird er mit ihnen im gleichen Range mitangebetet und mitverehrt. Durch den Heiligen Geist angeleitet vorhersagten die Propheten des Alten Testaments die Ankunft des Messias und bereiteten den Weg der Errettung vor.
Gott, der Heilige Geist
9. Die orthodoxe Kirche: Ich glaube auch an die eine Kirche, denn einer ist ihr Haupt, Christus, einer der Heilige Geist, der sie belebt und einer der Glaube ihrer Glieder. Sie ist heilig, denn ihr Begründer ist heilig. Sie ist allumfassend (katholisch), denn sie hat die Fülle der Wahrheit in rechtgläubiger Art und Weise, sie dehnt sich in die ganze Welt aus und wünscht alle Nationen und Völker in ihrem Schoße zu vereinen. Sie ist apostolisch, denn sie bewahrt die Lehre der Apostel vollständig und unverfälscht, angeleitet durch den Heiligen Geist und wird von Bischöfen gehütet, welche durch gültige Handauflegung kanonisch geweiht wurden, und somit Nachfolger der Heiligen Aposteln sind.
10. Die Taufe: Ich bekenne, dass ich getauft werden muss, im Namen der Heiligen Dreieinheit (Vater, Sohn und Heiliger Geist), um ein Glied am Leibe Christi, der Heiligen Kirche zu werden. Mit nur einer und nicht wiederholbaren Taufe, wird dem Täufling die Vergebung der Erbsünde und der persönlichen Sünden gewährt.
Das ewige Leben
11. Die Auferstehung: Ich glaube und erwarte die allgemeine Auferstehung aller Toten. Dann wird jeder auferstandener Körper mit seiner unsterblichen Seele vereint sein. Die Auferstehung wird zusammen mit der zweiten Wiederkunft Christi geschehen.
12. Das ewige Leben: Nach der Auferstehung und dem endgültigen, allgemeinen Gericht über die Welt, erwarte ich von Gott gewürdigt zu werden, mich am zukünftigen ewigen Leben zu erfreuen, zusammen mit den heiligen Engeln und den gerechten Menschen. Amen.
Quelle: Russisch- orthodoxe Kirchengemeinde des heiligen Prophet Elias in Stuttgart