Viele Touristen aus westlichen Ländern besuchen heute im Urlaub die arabische Halbinsel, vor allem Dubai und in die anderen arabischen Emirate. Während die religiöse Situation in Saudi- Arabien von der regiden Vorherrschaft der Wahhabiten (arabisch الوهّابية al-Wahhābīya), einer konservativen und dogmatischen Richtung der hanbalitischen Rechtschule des sunnitischen Islams geprägt ist, der die Ausübung des christlichen Glaubens strikt verbietet, stellt sich die Situation in Kuweït und den arabischen Emiraten grundsätzlich anders dar. Zwar gibt es in Kuweit und den Emiraten keine offizielle Anerkennung christlicher Glaubensgemeinschaften, doch wird das gottesdienstliche und religiöse Leben der Christen nicht behindert und die Bischöfe und Priester können ihre geistliche Gewandung in der Öffentlichkeit tragen. Auch dürfen Ikonen, Bibeln und andere religiöse Gegenstände ins Land eingeführt werden. Aber im muslimisch dominierten Umfeld muss sich das Auftreten der Christen und ihrer Gemeinden stets an Rücksicht und Takt auf die Gefühle der muslimischen Mehrheit orientieren. Auch gelten viele der, aus der Scharia abgeleiteten, Regelungen auch im säkularen Rechtswesen. So ist die Konversion vom Islam zum Christentum und jegliche christliche Mission an Muslimen streng verboten. Die Ehe zwischen christlichen Männern und muslimischen Frauen ist nicht erlaubt. Es gibt es keinen christlichen Religionsunterricht an den ausschließlich staatlichen Schulen. Nach im Rahmen des Zensus erhobenen Daten sind 76 % der Gesamtbevölkerung in den arabischen Emiraten Muslime, 9 % sind Christen und 15 % gehören anderen Religionen, vor allem den Hinduismus an. Ursprünglich erreichte der christliche Glaube die arabische Halbinsel auf zwei Wegen: Zum einen durch die Missionstätigkeit der apostolischen Kirche des Ostens in vor und frühislamischer Zeit. Diese Kirche mit nestorianischen Tendenzen war an der gesamten Küste des Persischen Golfes und bis in den Jemen, nach Mekka und Medina mit Gemeinden vertreten. In Bahraïn gab es auch einen Bischofssitz dieser Kirche. Noch in frühislamischer Zeit verschwand dieses Christentum jedoch.
Zum anderen nahmen seit dem 1. Jahrhundert mehrerer arabische Stämme in Nordarabien, beispielsweise der Stammesverband der Ghassaniden (arabisch الغساسنة al- Ghassasina), die an der südöstlichen Grenze des byzantinischen Reiches als wichtige Verbündete der Rhomaer (Oströmer) lebten, den christlichen Glauben an.
Die orthodoxen Christen auf dem Gebiet der arabischen Halbinsel unterstehen der Jurisdiktion des Rum- Orthodoxen Patriarchates von Antiochia und des gesamten Orients. Die Gläubigen gehören zur Erzdiözese von Bagdad und Kuweït. Die Strukturen der einzelnen Gemeinden sind oft noch vorläufiger Natur und befinden sich meist erst im entstehen. Es gibt Kirchengemeinden in Kuweït, Dubai und Abu Dhabi. Eine große orthodoxe Kirche im byzantinischen Stil wird momentan in Dubai gebaut. Eine neue russische Kirche ist gerade erst in Sharjah, der Hauptstaat des gleichnamigen Mitgliedsstaates der Vereinigten Arabischen Emirate als erste russische orthodoxe Kirche der Emirate - und auf der arabischen Halbinsel überhaupt - geweiht worden. Die dem heiligen Apostel Philipp geweihte Kirche ist mit weithin sichtbaren fünf goldenen Kreuzen geschmückt, während sonst die Kirchenbauten in den Emiraten nach außen kaum kenntlich sind. Der Bau der russischen orthodoxen Kirche wurde durch den Emir von Sharjah, Sultan bin Mohammed Al- Qasimi III. erst ermöglicht. Zusammen mit der Kirche wurde in Sharjah City auch ein orthodoxes Kultur- und Bildungszentrum errichtet. Die orthodoxe Gemeinde in Doha gehört zum Patriarchat von Jerusalem. Lange Jahre war der heutige Patriarch Theophilus III der Geistliche des Patriarchates in Qatar.
Auch in Bahraïn bilden die Rum- Orthodoxen die Mehrheit der rund 1000 Christen im Emirat. Die meisten von ihnen kamen in der Zeit zwischen 1930 und 1960 als Einwanderer aus Palästina, Jordanien und dem Irak. Eine keiner Zahl stammt auch aus dem Libanon und Syrien. Bis heute unterhalten sie enge kulturelle Kontakte in ihre Ursprungsländer. Auch sprechen sie untereinander die levantinische Dialektform des Arabischen. Die Christen in Bahrain erfreuen sich vieler religiöser und sozialer Freiheiten. Sie besitzen größtenteils die Staatsbürgerschaft des Emirates und stellen auch einige der Regierungsmitglieder. Mit 200 Rum- Orthodoxen ist die Gemeinde in Kuwait deutlich kleiner.
Neben den Orthodoxen Christen lebt eine größere Zahl altorientalisch orthodoxer Christen in den arabischen Emiraten, die meist als Gastarbeiter von der indischen Keralaküste aus eingewandert sind. Sie bilden große Gemeinden der syrisch- orthodoxen und der malabarisch- orthodoxen Kirche in Kuwaït, Bahraïn, Oman (Mascat), Qatar (Doha) und in den Emiraten in Dubai, Abu Dhabi, Sharjah und Al Ain. Der syrisch- orthodoxe Metropolit von Indien, Mar Aprem, besuchte im Jahr 2005 Dubai und weihte dabei die große syrisch- orthodoxe Kathedrale der Stadt.
Auch die koptisch- orthodoxe Kirche hat Gemeinden in Qutar (Doha), in Oman (Mascat) und in Bahraïn, sowie in den Vereinigten Arabischen Emiraten in Dubai, Abu Dhabi und Sharjah. Diese Gemeinden gehören zur koptischen Erzdiözese von Jerusalem. Die armenisch- apostolische Kirche ist mit einer Diözese von Kuwaït und den Vereinigten Arabischen Emiraten und Gemeinden in Abu Dabi und Sharjah vertreten. Sehr kleine armenische Gemeinden existieren ebenfalls in Bahraïn und in Qatar. Die Äthiopisch- Orthodoxe Kirche verfügt über Gemeinden in Abu Dhabi, Dubai, Sharjah, Al Ain, Bahraïn und Qatar.
Die katholischen Gemeinden auf der arabischen Halbinsel gehören zum Vikariat von Kuweit. Vor allem Gläubige aus Asien (Indien und den Philippinen) gehören zu ihren Gläubigen. Daneben gibt es verschiedene anglikanische und protestantische Gemeinden.